Bei der „Mission Silberlocke“ ist Gregor Gysi für die Linke als Direktkandidat unterwegs. Aber auch auf der Landesliste soll der bekannte Name ziehen.
Gysi, der auf 95 Prozent Zustimmung kam, ist auch Direktkandidat in Treptow-Köpenick. Schwerdtner (88,2 Prozent) bewirbt sich um das Direktmandat in Lichtenberg. Auf Platz drei der Landesliste wurde die Landes-Vize Katalin Gennburg (79,9 Prozent) gewählt, die auch Direktkandidatin in Marzahn-Hellersdorf ist.
Die Linke liegt bundesweit in Umfragen derzeit bei nur etwa drei Prozent Zustimmung. Gleichwohl hofft sie darauf, bei der vorgezogenen Bundestagswahl im Februar doch noch die Fünfprozenthürde überspringen zu können. Zugleich will sie versuchen, über drei gewonnene Wahlkreismandate sicher in den Bundestag einzuziehen. „Wir müssen um unsere Direktmandate kämpfen, aber auch um ein gutes Zweitstimmenergebnis“, sagte Gysi auf der Versammlung.
Der 76-jährige Gysi hatte dafür mit den langjährigen Spitzenpolitikern Bodo Ramelow (68) und Dietmar Bartsch (66) die „Mission Silberlocke“ auf den Weg gebracht, also Direktkandidaturen angestrebt. Ramelow kandidiert auf einer Vertreterversammlung der Partei am Samstag für den Thüringer Listenplatz eins. Bartsch wurde ebenfalls am Freitag als Spitzenkandidat der Linken in Mecklenburg-Vorpommern nominiert.
In Schwerin wurde der frühere Bundestagsfraktionschef mit 71,3 Prozent auf den ersten Platz der Landesliste gewählt. „Es geht für unsere Partei um alles“, sagte Bartsch bei seiner Vorstellungsrede. „Es braucht die Linke im nächsten Bundestag. Und es braucht sie dringend in Fraktionsstärke.“
Derzeit hat die Berliner Linke drei Bundestagsabgeordnete, davon sind mit Gysi und Gesine Lötzsch, die auf eine erneute Kandidatur verzichtet hat, zwei direkt gewählt worden. Der Landesverband hofft, mindestens wieder so viele Mandate zu gewinnen. Die Landesvorsitzende Franziska Brychcy sagte, viele Menschen fühlten sich teilweise ohnmächtig und den andauernden Krisen hilflos ausgesetzt. „Dabei ist die Sorge über die Zukunft für viele ganz konkret: Das Geld wird einfach immer knapper, und zwar nicht bei irgendwelchen Luxusgütern, sondern bei dem absolut grundsätzlichen Bedarf, dem Wesentlichen: Lebensmitteln und der Wohnung.“ Für diese Menschen wolle die Linke als „authentische und linke Opposition“ im Bundestag da sein.
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